Mitteilungsarchiv
| Bericht 431


Nachruf für Josef Hofer, 29.12.1927 - 17.12.2016
Josef Hofer hat sein Leben gefeiert und gestaltet. Er hat durch seine starken Impulse auch das Leben vieler anderer angerührt.


Er hat die Fülle zelebriert, von der die Rede im Evangelium ist. Leben in Fülle war ihm geschenkt, und diese Fülle durchzog sein Leben. Durch die Förderung und Ermutigung eines Geistlichen hat er es gewagt, das zeichnerische Talent auszubauen und daraus zu schöpfen. Er war ein Graphiker zu einer Zeit, als die Berufsbezeichnung Graphiker noch nahezu unbekannt war. Vom Graphiker hat er den nächsten Schritt hin zum Künstler und Holzschneider gemacht. Das Ästhetische und Gestalterische, schlichte und einfache Formen waren Seines.
Im Götzner Pfarrleben war er lange Zeit eine wichtige und prägende Gestalt. Sei es in beratender Funktion mit Entwürfen und Ideen für die Alte Kirche, sei es selbst als Gestalter bei der Renovierung der Pfarrkirche in den 60er Jahren. Sein Sgraffito in der Apsis hat gut 40 Jahre lang die Blicke derer auf sich gezogen, die die Kirche betreten haben. Christus war in der Mitte der Kirche, nicht nur in der Feier der Eucharistie, sondern auch im Bild sichtbar. Aus dieser Mitte, aus dieser Fülle hat Josef geschöpft und in verschiedenste Richtungen weitergegeben. Er hat über das Katholische Bildungswerk zahllosen Familien Handreichungen zur Feier des Glaubens zu Hause gegeben, Vorträge über religiöse Kindererziehung gehalten, progressiv vorausgedacht in kirchlichem Brauchtum, den Götzner „Kontakt“ in seinem noch heute bestehenden Format begonnen und 50 Jahre lang gemacht, in Kolpinghaus und Familienrunden tatkräftig unterstützt, er hat sich seiner Frau angeschlossen, die in Götzis die Feier der Totenwache begründet hat, und er hat darüber hinaus durch seine Werbung entscheidend zum großen Erfolg der Firma Huber beigetragen. Er hat selbst mit seinen Holzschnitten Erfolge gefeiert, konnte andere begeistern, hat Reisen organisiert, Kochkurse geleitet, war als Amateurfilmer tätig und hat das Leben genossen. - Vielfältig war sein Schaffen und Wirken!
Fast 60 Jahre war er mit seiner Frau Paula verheiratet, war Vater von fünf ebenfalls begabten Söhnen und hat seine Paula schließlich 2010 verloren.
Was hat ihm die Kraft gegeben, dass er so eine Laufbahn hingekriegt hat? Sie war ihm gegeben, und er hat die Gelegenheit in einer Zeit bekommen und genutzt, als seine Gaben und Talente gebraucht wurden.

Maria Kühne-Lerch


Erinnert sei an das Interview zum Thema KONTAKT im Jahre 1999 INTERVIEW KONTAKT von Günter Schatzmann

Zusammen bringen sie - Josef Hofer, Hugo Böckle, Rudi Kurzemann, Herbert Buhri, Hans Peter Lederle - geschätzte 170 Jahre "KONTAKT" auf die Waage. Höchste Zeit, ihnen einmal nachzufragen:



18.03.2017 - 02.04.2017 | Maria Kühne-Lerch