Mitteilungsarchiv
| Bericht 264


"Kontakt Wallfahrt" nach Einsiedeln
für "(mind.) 25km/h-Schnitt Radler" 16./17.Juli 2001


Teilnehmer:
Pfr. Toni Oberhauser, Egle Kurt, Ender Paul, Gächter Rudi, Giesinger Heinz,
Heinzle Markus, Marte Christof, Marte Georg, Marte Jakob, Mäser Josef, Susanna Kurt, Türtscher Michael, Wackernell Eugen, Weber Roland, Dünser Manfred

Die vom "Kontaktteam" initiierte Wallfahrt nach Einsiedeln stand unter einem sehr guten Stern. Nicht nur das Wetter spielte mit, auch zeigte sich, dass sich alle Verantwortlichen in ihren Positionen über die Maßen bewährten.

Angefangen von der Pfarrsekretärin von Altach, Martina Wackernell, die die Buchung in Einsiedeln gewissenhaft vornahm.

Mit der Radfahrfamilie Marte wurde die wohl kompetenteste sportliche Leitung gefunden.
Georg entwarf eine Streckenführung, die uns alle begeisterte.

Kaum in Worten zu schildern ist die Betreuung durch unseren Pfarrer Toni.Auf allen auch für Autos fahrbaren Wegen machte er den "Besen und Betreuungswagen". Jederzeit waren Früchsäfte, Landjäger und Brot zur Verfügung. Wann gewünscht, konnte immer und überall ein Kleidungswechsel durchgeführt werden.
Auch im größten Verkehr blieb er konsequent hinter uns. Manch Schweizer, nicht aber Toni, verlor die Nerven.

Nach gemächlichem Einrollen zum Walensee bekamen wir bei der Steigung "Kerenzerberg" einen ersten Eindruck davon, was Radfahren bedeuten kann. "Sattelegg" sah dann eine Demonstration sportlicher Leistungen unserer Spitzentruppe, die aus Ender Paul und den Martes Georg, Jakob und dem jungen und spritzigen Christof bestand. Auf den Pässen der Rückfahrt gesellte sich dann auch Rennfahrer Markus Heinzle zum "Berg Heil" der Spitzengruppe.
Mit Zigarette und ohne Helm funktioniert das bei Markus bestens und das zeigt auch, wie wohl uns "der über uns und in uns" gesonnen ist.
Aber auch die weniger rennmäßig trainierten Teilnehmer brachten Leistungen, die wohl nur durch die vorbildliche Betreung und dem - über allen sportlichen Leistungen stehenden -spirituellen Charakter der Wallfahrt möglich wurden.
Kurt Susanna fand in den brutalsten Anstiegen noch Zeit, die Landschaft zu skizzieren.
Während manche unter Sauerstoffmangel stöhnten, zog Eugen Wackernell noch genussvoll an seiner Zigarette. Roland Weber verlor in 14%-igen Anstiegen nicht seine "vornehm aufrechte" Haltung, die er sich in unzähligen Wortgottesdiensten und in seinem Lektorendienst antrainiert hat.
Türtscher Michael vermittelte das unverbrauchte und lockere Erscheinungsbild der glücklichen Jugend. Toni durfte durch die Windschutzscheibe während zweier Tage bei Michael mitverfolgen, auf wieviele Arten man auf seinem Fahrradsessel sitzen kann.
Gächter Rudi hatte die Verantwortung für den Fahrradservice und speziell für das Flicken eventueller "Patschen". Die Selbstlosigkeit als eines der Mottos der Wallfahrt wurde durch das Quietschen und Scharren seiner eigenen ungeölten Gangschaltung augenscheinlich.
Ich durfte bei einem Defekt an meinem eigenen Fahrrad erleben, wie er in sekundenschnelle mir zur Hand war und alles radtechnisch Erforderliche ständig mit sich führte.
Unser verdienter Pensionist Kurt Egle hatte als "Wasserträger" seinen ehemaligen Schulkollegen Mäser Josef vorgesehen. Josef hingegen fuhr eine eigenständige und lockere Tour und obwohl von Beruf Chemiker darf man bei ihm sicher sein, dass er seine Lebensfreude aus "nicht chemischen Quellen" bezieht.
Kurt hatte harte Tage an Pensionantrittsfeiern hinter sich. Gerade an ihm sah man, wie Schlaf und Askese einen Menschen aufbauen können.
Giesinger Heinz ist einer der wenigen ehemaligen Spitzensportler, die auch über sechzig noch Spitzenleistungen bringen können. Den "mönchischen Aspekt" der Wallfahrt sieht man am Gelübde von Heinz: Kein Überschreiten des Pulswertes von 150, auch wenn das noch soviel Lustgewinn bedeuten würde.
Das "Gelungene" der Wallfahrt muss aber nochmals im Zusammentreffen von Sport und Geist betont werden. Gerade in unserer Spitzentruppe, den Martes ("Musers") , zeigt sich diese Symbiose von sportlichem Einsatz und Freude an der Schöpfung: Der Radfahrer, der im Schweiße seiner 30 km/h im steilen Anstieg nicht die Größe "eines Fliegenhirns" übersieht (Georg).
Und Ender Paul, der, obwohl schon für den Sprint der nächsten Bergwertung gerüstet, mit Blickkontakt dem "Monsieur Hulot" unserer Truppe, Roland, mitteilt, wie er als weniger trainierter Fahrer die kommende Tortur angehen soll.

In Einsiedeln durften wir Gottesdienst mit Toni feiern. Zwei Beschreibungen von Feiern, die gern aber oft auch leichtfertig gebraucht werden, treffen ganz sicher zu: "stimmig" und "würdig".
Die Landschaft und die gemeinsamen sportlichen Erlebnisse begeisterten uns alle. Den Höhepunkt jedoch bildete der gemeinsame Gottesdienst mit Toni und der atmosphärische Eindruck des Baues von Einsiedeln.

Nicht zu vergessen die gemeinsamen Essenspausen und der "gelungene" und unterhaltsame Abend in Einsiedeln.

Es bleibt Toni zu danken für dieses unvergessliche Erlebnis
Manfred Dünser



16.07.2001 - 17.07.2001 |