Mitteilungsarchiv
| Bericht 215


140 Jahre Kirchenchor Altach
"Messe in G-Dur" von Franz Schubert


Sonntag, 6. Oktober 9.30 Uhr Pfarrkirche Altach

Kirchenchöre Altach und Götzis
Rheintaler Bach-Orchester

Walfried Kraher - Orgel
Angelika Kopf-Lebar - Sopran
Nik Kevin Koch - Tenor
Johannes Schwendinger - Bass

Musikalische Leitung: Jürgen Natter

Gottesdienst-Musik in Umbruchzeiten

Franz Schubert hat in seinem kurzen Leben (1897 – 1828) nicht nur Lieder, Klaviermusik und die „Unvollendete“ komponiert, sondern auch Musik für die Kirchen und für die Synagoge. Die lateinische Messe in G-Dur (DV 167) entstand 1815 für seine junge Heimatpfarre Wien-Lichtental. In Metternichs Polizeistaat musste sie der Zensur vorgelegt werden; immerhin fehlen bei der Vertonung des Glaubensbekenntnisses die Sätze „Ich glaube an die eine, heilige, katholische Kirche“ und „Ich erwarte die Auferstehung der Toten“.
Die Messteile in der Vertonung des Romantikers sind Lieder mit viel Schmelz, nicht auf Virtuosität aus. „Piano“ - demütig, zurückhaltend – ist der Großteil des Credo zu singen. Ebenso das Kyrie, die Bitte um Vergebung, die wir alle nötig haben. Und erst recht das Agnus Dei - erfüllt von der Sehnsucht, wir möchten so leben, dass wir dem „Lamm Gottes“ einmal ins Auge schauen können: Dona nobis pacem – gib uns Frieden! Sogar im Gloria, mitten im Gottes-Lob, gibt es auf einmal bescheidene Zurückhaltung. Sanctus, das klingt bei Schubert wie Engel in Trance; das folgende Benedictus ist ein Kanon auf Jesus. Beide Lieder, Sanctus wie Benedictus, enden mit der gleichen kleinen Fuge -Schubert spürt das Anstößige, die Herausforderung in der Eucharistiefeier: Dem unaussprechlich großen Gott, dem Schöpfer Himmels und der Erde, wird der gleiche Zuruf zuteil wie Jesus.

Willibald Feinig


03.10.2013 - 06.10.2013 |