Mitteilungsarchiv
| Bericht 147


Warum soll man sich überhaupt noch in der Pfarrgemeinde engagieren?
aus dem neuen Kontakt:

...Ich erinnere mich noch gut an den 1. Fastensonntag 1964 – kurz vor meiner Erstkommunion – als nach der Liturgiereform zum ersten Mal eine Messe auf Deutsch gehalten wurde.

Wolfgang Türtscher

Die Kirche hat sich seit damals verändert, wir natürlich auch. Der Kirchenbesuch ist stark zurückgegangen, es gibt weniger Priester. Es haben die Bindungen in der gesamten Gesellschaft nachgelassen und deshalb auch in der Kirche. Die Leute sind individueller und egoistischer geworden. Und deshalb tun sich alle Gruppen, die ein gewisses Bekenntnis und eine Leistung verlangen, schwerer, damit auch die Kirche.

Und trotzdem halte ich die Kirche und die Pfarre für unentbehrlich, weil sie den Menschen Sinn und Orientierung gibt; es sind auch „alltägliche Dinge“, an die wir uns gewöhnt haben und auf die wir nicht verzichten wollen, die es ohne Kirche nicht gäbe – Taufen, Firmungen, kirchliche Hochzeiten, Beerdigungen, kirchliche Jugendarbeit, kirchliche Feste, den Religions- und damit wegen des Konkordats auch den Ethikunterricht, das Pfarrcafe – und viele andere Dinge, die ich jetzt nicht erschöpfend aufzähle. Damit es das alles in fünfzig Jahren auch noch gibt, müssen sich Laien stärker engagieren!...

Wolfgang Türtscher

01.09.2012 - 13.10.2012 |