Aus Kabarettistenholz geschnitzt


VN-Interview. Gabi Fleisch (58), Kabarettistin
„Aus Kabarettistenholz geschnitzt“
von Tanja Güfel
VN 8. September 2017


Gabi Fleisch steht bei ihrem neuen Kabarett mit Johannes Bär, Simon Gmeiner und Lucas Oberer auf der Bühne.  
Gabi Fleisch über ihr neues Kabarett "SitzFleisch"

Götzis Gemeinsam mit den bekannten Vorarlberger Musikern Johannes Bär, Simon Gmeiner und Lucas Oberer sorgt Kabarettistin und Schauspielerin Gabi Fleisch (58) mit dem neuen Stück unter dem Titel „SitzFleisch“ für Feuer untem Hintern. Gabi Fleisch verspricht: „Das Publikum wird gar nicht mehr aufstehen wollen.“ Die Premiere des Kabaretts findet am 14. September in der Kulturbühne Ambach in Götzis statt. Im VN-Interview spricht die 58-Jährige über die Entstehung von „SitzFleisch“, ihren Beruf als Kabarettistin und die Zusammenarbeit mit den drei Musikern.
 
Sie stehen nun schon seit so vielen Jahren auf der Bühne und bringen Ihr  Publikum zum Lachen. Wie entstehen da immer wieder neue Ideen?
Fleisch Ich glaube, wenn man aus Kabarettistenholz geschnitzt ist, kann man gar nicht anders, als Menschen zu beobachten, hineinzuspüren und sie nachzuahmen. Es gibt so viele irrwitzige Situationen, die man gar nicht auf die Bühne bringen kann, weil jeder sagen würde: „Da haben Sie maßlos übertrieben!“

Wie ist Euer neues Kabarett „SitzFleisch“ entstanden? Was hat Sie dabei inspiriert?
Fleisch Nach den Kabaretts „Fleischeslust“ und „Grillfleisch“ war „SitzFleisch“ längst fällig. Inspiriert hat mich mein Sitzfleisch und jenes unserer Gäste.
 
Wie viel „Sitzfleisch“ braucht Ihrer Meinung nach ein Vorarlberger?
Fleisch Wenn man so viel „schafft“ wie wir, wird man sich ja wohl noch ausruhen dürfen. Studien behaupten, wir würden insgesamt fünf Jahre am Esstisch und zwölf Jahre vor dem Fernseher sitzen. Ich finde diese Zahlen stark untertrieben. Ganz zu schweigen von den vollen Wartezimmern, den langen Gottesdiensten, den schweißtreibenden Radtouren, die uns sehr viel Sitzfleisch abverlangen.

Sie stehen diesmal mit Johannes Bär, Simon Gmeiner und Lucas Oberer auf der Bühne. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Fleisch Ein Regisseur sagte mir einmal: „Ein Stück ist nur so gut wie das schwächste Glied.“ Deshalb wollte ich hervorragende Musiker. Mit Simon Gmeiner und Lucas Oberer arbeite ich bereits seit „Christkindla“ erfolgreich zusammen. Für die musikalische Ergänzung und als bunten Vogel klopften wir noch bei Johannes Bär an. Dieser hat sofort Ja gesagt und es taugt uns allen.
 
Sie verbinden also Kabarett mit der Musik. Was ist die Idee dahinter?
Fleisch Lachen und Musik – das gehört für mich zusammen. Wann haben wir denn Sitzfleisch? Wenn der Wein gut ist und die Musik berührend.

Vielleicht gibt es sogar noch einen Musiker als Kabarettisten?
Fleisch Ja. Johannes Bär spielt in einigen Szenen mit. Wer hätte gedacht, dass der ehemalige Holstuoanar sich noch in das Kabarettfach begeben würde? Das Schauspielern war anfangs bestimmt nicht so einfach für ihn. Aber gebt mir mal eine Basstuba…
 
Wie schwierig ist es, Vorarlberger mit neuen Schmähs aus der Reserve zu locken?
Fleisch Schmähs?! Wir machen doch keine Schmähs! Uns ist’s todernst!

Bald feiert Euer Stück Premiere. Worauf darf sich das Publikum freuen?
Fleisch Auf einen extrem lustigen Abend mit geiler Musik. Wir lassen es so richtig krachen! Das Sitzfleisch wird gar nicht mehr aufstehen wollen. Wetten?